Wanderausstellung eröffnet

06. September 2013

Am 5. September war es soweit: die Wanderausstellung anlässlich der 150-Jahr-Feier der SPD wurde im Bürgerbüro in der Bamberger Straße eröffnet.

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands feierte am 23. Mai ihr 150-jähriges Bestehen. Mit einer Wanderausstellung zu ihrer Geschichte würdigt die weltweit älteste demokratische Partei diesen Geburtstag.
Im Bürgerbüro eröffnete Dieter Breyer, Ortsvereinsvorsitzender der Herzogenauracher SPD, die Ausstellung. In den „engen Räumen“ begrüßte er nicht nur die Politprominenz – gekommen waren die Landtagskandidatin Alexandra Hiersemann, die Bundestagskandidatin Martina Stamm-Fibich, die Bezirkstagskandidaten Konrad Gubo und Gisela Niclas -, sondern auch viele Herzogenauracher, die sich für die Geschichte dieser Partei interessierten. Dieter Breyer erläuterte die historischen Hintergründe der Parteigründung, beginnend mit der Französischen Revolution von 1848, und schließlich den durch Ferdinand Lasalle am 23. Mai 1863 gegründeten „Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein“.
Die historischen Wurzeln finden sich immer noch in der Fahne wieder, die „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ proklamiert – inzwischen dem modernerem Sprachgebrauch nach in „Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität“ angeglichen. „Hat sich die SPD überlebt?“, lautete seine provokante Frage. Sicherlich nicht, konstatierte er, denn die SPD war in ihrer 150-jährigen Geschichte immer in der Lage, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen. Schon 1992 stellte Willy Brandt fest: „Nichts kommt von selbst - jede Zeit will eigene Antworten“. Das sah auch Bürgermeister German Hacker so. „Eine Partei, die 150 Jahre alt ist, hat sich immer wieder erneuert, sonst könnte sie nicht mehr bestehen“. Sozialdemokratische Ideen erführen momentan geradezu eine Blütezeit – die Re-Kommunalisierung bei Wasser und Breitbandentwicklung habe eingesetzt und nicht zuletzt das Boomen des Genossenschaftsgedankens. Der “Markenkern“ der Partei ist für ihn das „Nein“ zum Ermächtigungsgesetz am 23. März 1933 durch Otto Wels mit den Worten „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht“ ebenso wie der Kniefall von Willy Brandt in Warschau am 7. Dezember 1970.
Über diese historischen Ereignisse, aber auch über die Geschichte der Herzogenauracher SPD, kann man sich in Bildern mit Begleittexten informieren. Die von Manfred Braun erstellte Festschrift von 1980 zum 75-jährigen Bestehen der Herzogenauracher Genossen ist einsehbar, genauso wie der Entwurf für eine aktualisierte und erweiterte Fassung. Ein Originalfoto des „Zentralverbandes der Schuhmacher“ zeigt gleichzeitig die Gründungsväter der SPD, allen voran Karl Welker. Die Urenkelin Doris Lohmaier stellte das Foto als Leihgabe zur Verfügung.
Mit Brezeln und Sekt, aber auch mit einer von Franz-Josef Lang spendierten Sachertorte mit Marzipanverzierung „150 Jahre SPD“ feierten die Besucher die Ausstellungseröffnung. Sie ist im September vom 6. bis 7., vom 12. bis 14. und vom 19. bis 21., jeweils von 17 bis 19 Uhr geöffnet.

Margot Jansen

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