Politisches Heringsessen

26. Februar 2020

Der SPD Ortsverein hatte zum "Politischen Aschermittwoch" zum Heller eingeladen und Viele kamen. Schon kurz nach halb sechs war die Brauereigaststätte bis auf wenige Plätze besetzt.

Die Begrüßung und den bundespolitischen Teil übernahm die Ortsvereinsvorsitzende Renate Schroff.
Danach "durfte" German Hacker das Wort ergreifen. Er stellte die Kommunalpolitik - sein Hauptbetätigungsgebiet - in den Vordergrund.

NN vom 28.2.2020:
Am politischen Aschermittwoch trafen sich die Genossen des SPD­-Ortsvereins Herzogenaurach zum traditionellen Heringsessen in der Brauereigaststätte Heller. Hauptredner German Hacker sprach klare Worte gegen "Doppelzüngigkeit und hohle Phrasen im Wahlkampf“ und räumte auf mit Vorurteilen, die seine Person betreffen. Gemeinsam getroffene Entscheidungen würden “schlechtgeredet".

"Millionengrab Rathaus, das ist Unsinn. Personen, die den Neubau mitentschieden haben und nun ernsthaft fordern, die Baustelle einzustellen, würden hier rund 10 Millionen Euro verbrennen. Die Innenstadt erhält mit dem Bau am ursprünglichen Ort rund 100 Wohnungen und mittelfristig mehr Gewerbeflächen", so Hacker, der die Innenstadt klasse findet: "Sie wird genutzt. Wir müssen weiter für sie werben und 'Magnete', wie ein Bürgerzentrum, schaffen. Dann gelingt auch eine langfristige Stabilisierung. Es geht uns und Herzogenaurach gut. Natürlich brauchen wir stetige Veränderung und keinen Stillstand. Deshalb müssen wir mit vernünftigen Anpassungen Kurs halten." Mit dem "4 plus 1"- Wahlprogramm wollen die Herzogenauracher Sozialdemokraten die Themen Wohnen, Mobilität, Bildung, Arbeit abdecken und Freiraum schaffen. Mit zusätzlichen Förderprogrammen müsse weiterer Wohnraum aktiviert werden und Familien und Bürgern geholfen werden, denen es nicht so gut geht.

Um die Mobilität der Herzogenauracher auszuweiten, soll das Herzo­Bus-System neben der Stadt-Umland­Bahn weiter ausgebaut und mit Jahrestickets gefördert werden. Mit einem maximalen Eigenanteil von 20 Millionen Euro brauche man die Südumfahrung. "Auch wenn manche das nicht hören wollen. Anders können wir den öffentlichen Personennahverkehr aus Fürth nicht ermöglichen", sagte der Bürgermeister.

Mit der Reaktivierung des alten Baumarktstandorts und zwei weiteren Supermärkten will die SPD Versorgungslücken füllen und Arbeitsplätze schaffen. "Wir verfügen einfach über keine Fläche für einen Baumarkt, die wir neu ausweisen können. Er kann aber an seinem alten Standort reaktiviert werden", so Hacker.

Die Zukunft der Mobilität sehe er in wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen. Hierfür sei der Bau einer Wasserstoff-Tankstelle unumgänglich. Der Vorwurf, er würde alles allein bestimmen und die Mehrheit steuern sei falsch und völliger Unsinn. "Das kann ich gar nicht. Aber ich bilde mir meine Meinung in langen Vorüberlegungen und fachlichen Gesprächen. Natürlich diskutieren wir. Und das ist gut so."

Renate Schroff, Vorsitzende des Ortsvereins, möchte mit dem Misstrauen der Wähler aufräumen und „mehr Mut zu Demokratie und Sozialstaat“ machen. Die beiden Amtskollegen positionierten sich klar gegen rechts. Unter keinen Umständen werde man .gemeinsame Sache mit Faschisten machen, Hacker: "ln Herzogenaurach hat Rassismus nichts verloren. Auch wenn er teilweise unter einem Deckmäntelchen daher kommt."
[Filiz Mailhammer, NN]

Teilen