Politischer Aschermittwoch beim Heller

05. März 2014

Rund 50 Bürgerinnen und Bürger füllten das Gasthaus Heller in der Hauptstraße bis auf den letzten Platz, als die Herzogenauraeher SPD im Rahmen ihres Aschermittwoch-Treffs zum traditionellen Heringsessen einlud.

Dabei waren es sicherlich nicht nur die über die Stadtgrenzen hinaus beliebten Fischspeisen von Wirt Hans Heller, welche die Anwesenden angelockt hatten. Die SPD-Urgesteine erwarteten einen "Push" durch ihren Spitzenkandidaten und Bürgermeis ter German Hacker.
Der SPD-Ortsvorsitzende Dieter Breyer stimmte auf den Wahlendspurt ein. Bemerkenswert, dass der "Frontkämpfer" seiner Partei den Säbel daheim gelassen hatte und mit dem Florett seine Pointen verteilte, was ihn aber nicht davon abhielt, inhaltliche Unterschiede und Wahlkampfaktivitäten mit ironischem Unterton gegenüber zu stellen: "Es fiel auf, dass der Wahlkampf bei uns etwas weniger aufgeregt verlief, dennoch möchte ich mich hier ein wenig an den Schwarzen reiben". So merkte er an, dass sich die CSU mit der hiesigen Wirtschaft identifiziere, aber ihre aktuelle Wahlbroschüre von einer Druckerei in Backnang (Baden Württemberg) erstellen ließ. Verwundert habe zudem, dass die CSU in die jüngste Stadtratssitzung mehr Anträge eingebracht habe als in den letzten sechs Jahren zusammen.

German Hacker stellte in seiner anschließenden Rede klar, dass Kommunalpolitik und ihre Inhalte spannend sein können, wenn man sie mit konkretem Wissen betreibe und sich um die Lösung konkreter Probleme der Bevölkerung kümmere. Die Unmittelbarkeit gewinne höchste Bedeutung, denn was man tue, zeige sofort Wirkung. Dann gäbe es über gerechte Entscheidungen und Neutralität ohne Bevorzugung. Schließlich sei die Ernsthaftigkeit in der Kommunalpolitik von größter Wichtigkeit, sie sei keine Spielerei, nicht einmal am Aschermittwoch: "Die Wähler wissen sehr gut zu unterscheiden zwischen denen, die über sechs Jahre kontinuierlich für die Stadt gearbeitet haben und denen, die glauben, sechs Wochen vor der Wahl Staub aufwirbeln zu müssen".
Hacker meinte, er sei sicher, dass die Bürger wüssten wer in den letzten Jahren selbst die schwersten Themen gesetzt habe, sich ihnen stellte und Lösungen herbeiführte. Dabei streifte er die StUB und erinnerte daran, dass erst er den Mut gehabt habe, den gordischen Knoten "Südumgehung" zu zerschlagen. Zudem erwähnte er die Entwicklung beim Wohngebiet Herzo Base, die Schulsanierungen und Kita-Maßnahmen. "Wir haben im Stadtgebiet durch aus noch Wohnraum für 2500 Neubürger", betonte das Stadtoberhaupt, das sich hinsichtlich der Innenstadtentwicklung zuversichtlich zeigte.
Abschließend verwies Hacker auf sein verjüngtes Team.
Klare Vorstellungen
Gemeinsam habe man klare Vorstellungen davon, wie Herzogenaurach nach 2020 aussehen werde. "Wir sind seit zehn Monaten im Wahlkampf und befinden uns im Endspurt. Es ist uns gelungen die Bürgerinnen und Bürger darüber zu informieren, dass wir unsere eigene Richtung beibehalten werden. Unsere Stadt soll auch zukünftig wirtschaftlich stark, familienfreundlich und sozial weiterentwickelt werden und die Politik soll gaubwürdig sein".
Hacker schloss mit dem Satz den er schon 2008 an gleicher Stelle ausgesprochen' hatte: "Wählen Sie den zum Bürgermeister, der unsere Stadt Ihrer Meinung nach am besten vertreten kann und geben Sie ihm auch eine klare Mehrheit an die Hand; die SPD hat dafür hervorragende Kandidaten, die Ihnen bekannt sind". Der darauf folgende Beifall der zahlreichen Zuhörer lässt darauf schließen, dass Hacker zumindest deren Stimmen sicher haben dürfte.
Blumen für Rita
Nicht wenig überrascht waren die Anwesenden, als nach Hackers Rede Stadtrat Konrad Eitel das Wort ergriff. Diesmal ging es ihm nicht um die Grundsätze sozialdemokratischer Politik sondern um soziales Engagement innerhalb der Partei. Er richtete seine anerkennenden Dankesworte an Rita Dankers, die sich in Hammerbach sehr um eine tschetschenische Flüchtlingsfamilie gekümmert hat. Ihr wurde die (seltene) Ehre zuteil, von Konrad persönlich Blumen geschenkt zu bekommen.
(Quelle: NN 7.3.2014, JJ)

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