Petition könnte Nachtflugverbot bewirken
Die SPD Herzogenaurach kämpft weiterhin für ein echtes Nachtflugverbot am Nürnberger Flughafen. Deshalb hatte die stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Renate Schroff kompetente Referenten ins ASV-Sportheim in Niederndorf eingeladen.
Die Ortsvereinsvorsitzende Claudia Belzer begrüßte den Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Johannes Wilkes aus Erlangen, der über die gesundheitlichen Auswirkungen von Fluglärm referierte und den SPD-Landtagsabgeordneten Horst Arnold, der sich schon lange mit diesem Thema beschäftigt. Er sieht mit Berufung auf die Bayerische Verfassung eine echte Chance für ein Nachtflugverbot.
Wilkes betonte in seinen Ausführungen, dass der Schlaf zur Erholung von Leib und Seele diene, aber auch zur Verarbeitung von Erlebtem und Erlerntem. Zwischen drei und vier Uhr nachts ist eine Störung besonders fatal, denn dann befindet sich der Mensch in der Tiefschlafphase. Selbst wenn er vom Fluglärm nicht aufwacht, treten Störungen, wie Reizbarkeit, Nervosität, Konzentrationsprobleme bis hin zu Angststörungen und Depressionen auf. Eine Langzeitstudie der Universität Mainz an Labormäusen, die auf den Menschen übertragbar sind, hat nachgewiesen, dass der Blutdruck steigt, das Risiko von Schlaganfällen zunimmt, das Gehirn schneller altert und der Herz- Kreislauftod sich um 33 Prozent erhöht. Kinder entwickeln Sprech- und Sprachstörungen. Für ihn ist der Nachtflug Körperverletzung.
Seit 2013 hat der Freistaat Bayern die verfassungsmäßig verbriefte Aufgabe in ganz Bayern gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen (Artikel 3, Absatz 2). Das betrifft nach Auffassung von Arnold auch den Verkehr und die Gesundheit. Hier will der ehemalige Richter ansetzen und den Freistaat zum Handeln zwingen, insbesondere, da der Freistaat und die Stadt Nürnberg jeweils 50 Prozent der Anteile am Flughafen Nürnberg besitzen. Warum sind Menschen im Bereich München und Memmingen mehr wert, als die im Umfeld von Nürnberg? Eine rein rhetorische Frage. Deshalb rief er dazu auf, den Landtag mit Petitionen regelrecht zu überfluten, denn „steter Tropfen höhlt den Stein“. Auf der Homepage von Horst Arnold ist ein Mustertext vorgegeben.
Die Petition kann jederzeit unter: https://www.bayern.landtag.de/petition-einreichen/petition-online-einreichen/ eingereicht werden.
[Margot Jansen]