Was bin ich, was bist du? Elementaren Fragen des Menschseins näherte sich Michael Fitz musikalisch in seinem Programm „Des bin I“. Er gastierte auf Einladung des SPD-Kulturforums im gut besuchten Vereinshaus in Herzogenaurach.
Es war ein Abend zum Nachdenken über sich und über die Anderen, ein Abend voller Selbstreflexion mit einer Musik einfach nur zum entspannten Zuhören.
Als erfolgreicher Fernseh-Kommissar ist er mit den menschlichen Abgründen vertraut, verfolgt die Täter und führt sie ihrer Bestrafung zu.
Als Liedermacher, Sänger und Gitarrist schaut er behutsam auf den Menschen, der schon als „Starterpaket“ bei seiner Geburt eigentlich wissen muss, dass das Leben schnell vergeht. „ Zeit“, ein Song der den Menschen an seine Endlichkeit erinnert. Und das Leben? Jeder Mensch ringt nach Anerkennung und Wertschätzung. Im Song „Du siehst mich nicht“ erzählt Fitz von den Anstrengungen die der Mensch unternimmt, um auf sich aufmerksam zu machen. Manche machen Handstand und Purzelbäume, andere schreien. Wenn man Anerkennung braucht, sucht man sich eine Beziehung, da ist man weg von der Straße und anfangs fühlt es sich wie „betreutes Leben“ an. Aber Vorsicht: Das Zusammenleben ist ein „Schleidasitz“. Andere Menschen haben Angst vor der Angst und verbergen sich „Hinterm Zaum“.
Das alles kommt im breitesten niederbayrischen Dialekt daher und mancher Franke und erst recht die „Preußen“ stoßen an ihre Sprachgrenzen. Aber das „Gfui“ (Gefühl), das kommt rüber.
Gibt es denn gar nichts Positives fragt er sich selbst. Doch das Liebeslied „Heit“ (Heute), denn da fühlt er sich wohl und möchte bleiben so lange wie es geht. Der Abend ist eine eigenwillige Kombination von nachdenklichen Liedern und humorvollen Geschichten aus seiner Kindheit. Da verrät er, dass er am Samstagabend nach dem obligatorischen Badetag mit seinen Geschwistern nur das „Wort zum Sonntag“ überstehen musste, um dann doch noch seine geliebten Western sehen zu können. Ein vielschichtiger Mensch mit vielen Ecken und Kanten - der Michael Fitz - , der bei seiner Zugabe dem Publikum noch einmal einen Blick „Hinter meiner Stirn“ erlaubte.
Margot Jansen