Kabarett mit Andrea Lipka

28. Oktober 2012

Wussten Sie, dass Frauen 3000 Gene auf ihrem X-Chromosom haben, Männer dagegen nur 78 auf ihrem Y-Chromosom?

Dieses und vieles mehr erfuhren die Zuschauer im vollbesetzten Saal der Gaststätte „Zum Kastanienbaum“ von Andrea Lipka. Eine kabarettistisch-musikalische Reise unternahm die Kabarettistin und Schauspielerin in ihrem Programm „Eine Fränkin sieht rot“. Eingeladen hatte die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen zu diesem vergnüglichen Ausflug über den alltäglichen Wahnsinn. Die in Nürnberg geborene Kabarettistin ist Trägerin des Publikumspreises „Stuttgarter Besen“ und betreibt seit 2009 eine eigene Kleinkunstbühne „Tausendschön“ in Schnaittach. In ihrem inzwischen 12. Programm nahm sie Fernsehgewohnheiten, Schönheitswahn, Shoppen und nicht zuletzt den „kleinen Unterschied“ zwischen Mann und Frau auf die Schippe. Die Steinzeit bestimmt ihrer Meinung nach immer noch das unterschiedliche Verhalten von Männern und Frauen. Als Jäger kannte sich „Er“ doch im Wald bestens aus, da fragt „Mann“ doch als Autofahrer nicht nach dem Weg, lieber fährt er den Tank leer. Außerdem verfügt der Mann, laut Andrea Lipka, nur über einen täglichen Sprachschatz von 2000 Wörtern, Frauen dagegen gehen locker 5000 Wörter über die Lippen. Da kann es passieren, dass sich „Mann“ sprachlich schon im Büro verausgabt hat und zu Hause nur noch „Was gibt’s zu essen“ murmeln kann. Noch ein weiteres Phänomen hat sie festgestellt: „Männer können und wollen nicht nur nicht reden, sie wollen auch nicht vollgetextet werden“. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass er sich schnell dem Fernsehen zuwendet und mit seiner Fernbedienung die Sendungen „erlegt“. Mit passendem Outfit schlüpfte Andrea Lipka in die unterschiedlichsten Rollen. Da waren, unter anderen, die „Nur-Hausfrau“ Elfriede Rumpler, eine Schauspielerkollegin, eine blond gelockte Kassiererin oder die „Dicke“. Angesichts rappeldürrer Models bekommt diese einen depressiven Schub und lässt sich zweimal im Jahr beim Schönheitschirurgen „richten“. Selbst beim Umkleiden nutzte Andrea Lipka die Gelegenheit ihren Geschlechtsgenossinnen fränkische Erfahrungen mitzuteilen: „Die Männer wollen was Knackiges, Frauen auf der falschen Seite der 30 haben keine Chance“. Somit kann man froh sein einen „Alten“ zu Hause zu haben, auch wenn für diesen Weihnachten jedes Jahr überraschend kommt, und er sich am 24. in die Reihe der Gutscheinkäufer bei Douglas einreiht. „Seine WM-Fußfalltickets kauft er dagegen Jahre im Voraus“. Erkenntnisse, die sie mit Augenzwinkern und Humor an die Frau und den Mann brachte. Trotz angeschlagener Stimme: „Ich hatte bis gestern Redeverbot“ gab es eine Zugabe. Als Nana Mouskouri verabschiedete sie sich, unter viel Applaus, von ihrem Publikum.

Margot Jansen

Die folgenden Bilder zeigen die Kabarettistin in verschiedenen Rollen

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