Jahreshauptversammlung mit Delegiertenwahl zur Europawahl

06. März 2018

Die GroKo war das zentrale Thema der SPD bei ihrer Jahreshauptversammlung im vollbesetzten ASV-Sportheim.

Die Bundestagsabgeordnete Martina Stamm-Fibich gestand, dass sie nicht mit einer Zweidrittelmehrheit für die GroKo gerechnet habe, denn der Bauch habe nein gesagt und der Kopf ja. Aber die Diskussion sei im gegenseitigen Respekt geführt worden und als Sozialdemokrat kämpfe man für Ideale in guten und in schlechten Zeiten. „Die Themen müssen jetzt die Erneuerung bringen, wir müssen viel mehr über Inhalte diskutieren und nicht über Personen“, lautete ihr Credo.

Peter Prokop gab ihr sein Anliegen mit auf den Weg nach Berlin: Die SPD muss strikt darauf achten, dass die Vereinbarungen des Koalitionsvertrags auch wirklich umgesetzt und nicht wie in der vergangenen Legislaturperiode einfach in der Schublade verschwinden würden. Stamm-Fibich zeigte sich da zuversichtlich, denn im Koalitionsvertrag ist festgelegt, dass zur Mitte der Amtszeit eine Bestandsaufnahme erfolge, inwieweit die Inhalte umgesetzt worden seien.

Die Ortsvereinsvorsitzende Renate Schroff ließ in ihrem Rechenschaftsbericht das vergangene Jahr Revue passieren. Erst kam der Schulz-Hype, dann das desaströse Bundestagswahlergebnis. Trotzdem hält die Welle der Neueintritte weiterhin an. Waren es im vergangenen Jahr acht neue Mitglieder, so sind in diesem Jahr bereits sechs ganz Junge der Partei beigetreten. Damit erhöhte sich die Mitgliederzahl auf aktuell 141, davon 63 Prozent Männer und 37 Prozent Frauen. Mit 47 Prozent stellt die Altersgruppe der 50 bis 70-Jährigen den höchsten Anteil. Sie gab einen kurzen Rückblick über die vielen Veranstaltungen, die der Vorstand organisiert hatte: Winterwanderung, das Aschermittwochstreffen, der Besuch der Freunde aus Sainte-Luce, die Kabarettveranstaltung, die Diskussionsrunden mit dem Vorsitzenden des Kommunalpolitischen Arbeitskreises Uli Welz. „Wir sind ein tolles Team im Vorstand“, lautete ihr Fazit. Ihr besonderer Dank galt ihrer Stellvertreterin Rita Dankers, die im Sommer Herzogenaurach verlässt. Die Genossinnen und Genossen bedankten sich schon einmal mit viel Applaus für deren Engagement.

Der Fraktionsvorsitzende Curt Blank ging kurz auf die Arbeit im Stadtrat ein. Sein Hauptproblem sieht er darin mit der Arbeitsgeschwindigkeit des Bürgermeisters German Hacker Schritt zu halten. Die Einpendlerzahlen sind wieder gestiegen, daher sind der Verkehr und die Wohnraumentwicklung die Hauptprobleme in der Stadt. Im Fokus steht dabei insbesondere die Entwicklung alternativer Wohnformen.

Dieses Thema wurde von Welz im kommunalpolitischen Arbeitskreis vorbereitet und diskutiert. Sein Fazit über „Ambulant betreutes Wohnen“ wird er der Öffentlichkeit am 15. März um 19.30 im Geschwister-Beck-Saal vorstellen.

Die Arbeit der „Jungen SPD“ im vergangenen Jahr stellte Altan Kiazim vor. Seit über einem Jahr treffen sich die Jungen in der SPD monatlich mit dem Bürgermeister um kommunalpolitische Themen aus der Sicht der Jugend zu debattieren. Erstmalig haben sie den Neujahrsempfang im Ratskeller organisiert und werden dies auch in den folgenden Jahren tun. Zwei Vorhaben für 2018 stehen bereits auf dem Programm: Eine Fahrt nach Berlin und die Einladung an den Bezirktagskandidaten Christian Stöcker.

Der Bürgermeister beurteilte die Lage in Herzogenaurach und im Landkreis als „sagenhaft gut“. „Wir sind digital gut aufgestellt, zur Lösung der Verkehrsprobleme braucht man keinen kostenlosen ÖPNV“. Wichtig ist ihm vor allem, dass die Stadtumlandbahn (StUB) gefördert wird. Da ist sich Stamm-Fibich ganz sicher, denn „sie will eines Tages mit German in die StUB einsteigen“.

Abschließend wählten die 46 anwesenden Mitglieder die sieben Delegierten (Elke Bauer, Claudia Belzer, Holger Auernheimer, Altan Kiazim, Peter Prokop, Renate Schroff und Uli Welz) zur UB-Europakonferenz für die Europawahl 2019.
Margot Jansen

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