Es war das Jahr 1958, der Zweite Weltkrieg war erst 13 Jahre zu Ende, da entschlossen sich Heinrich Kaltenhäußer (alias Baggers Heiner), Paul (Pauli) Maier und Peter Prokop in die SPD einzutreten.
Es sind drei Herzogenauracher Urgesteine, die mit ihrem politischen und gesellschaftlichen Engagement die Geschicke der Stadt beeinflussten und noch heute prägen. Beim Ehrungsabend in der HerzoBar würdigte die Landtagsabgeordnete Alexandra Hiersemann diesen jahrzehntelangen Einsatz für die Partei und die Bürger der Stadt. Ihre ehrenamtliche Tätigkeit ging und geht weit über ihre Arbeit in der Partei hinaus. Auch in Vereinen wie etwa dem Volkschor, der Soli oder der Arbeiterwohlfahrt (AWO) war Kaltenhäußer Mitglied. Maier – Sohn von SPD-Bürgermeister Hans Maier – war zehn Jahre lang Schriftführer im Ortsverein. Er kann sich noch gut an die Zeiten erinnern, als er die Einladungen noch selbst auf einer Matrize abzog und die Kuverts von Hand beschriftete. Damals wurden auch noch alle Parteiveranstaltungen per Lautsprecher im gesamten Landkreis Höchstadt angekündigt. Auch als Plakatierer war er zusammen mit Prokop stets im Einsatz. Hiersemann hofft, dass Prokop auch beim kommenden Landtagswahlkampf „die Plakate wieder so fest kleben wird, wie die politischen Versprechungen der SPD verlässlich sind“.
Die Verdienste und Ehrungen des amtierenden Stadtrats Prokop und langjährigen Kreisrats sind legendär: Träger der Stadtmedaille in Gold, Ehrenurkunde für 35 Jahre Stadtratstätigkeit, Kommunale Dankurkunde, Kommunale Verdienstmedaille in Bronze und Silber, 22 Jahre Ortsvereinsvorsitzender, seit 1997 ununterbrochen Kassier im Ortsverein, Präsenz bei fast allen Veranstaltungen in der Stadt. Mit der Willy-Brandt-Gedenkmedaille in Silber und der Anstecknadel in Gold würdigten Hiersemann und die Ortsvereinsvorsitzende Renate Schroff diesen außergewöhnlichen Einsatz. Prokop gestand in seiner Dankesrede, dass ihm momentan die weltweite Politik Sorgen mache. Der eindeutige Höhepunkt seiner politischen Karriere war für ihn die Wahl von German Hacker zum Bürgermeister der Stadt. Und er hätte sich vor 60 Jahren auch nicht vorstellen können, dass im Jahre 2018 die führenden Positionen der Partei von Frauen besetzt sein würden: Andrea Nahles als Bundesvorsitzende, Natascha Kohnen als Landesvorsitzende und Renate Schroff als Ortsvorsitzende.
Die ehemalige Kreisrätin Andrea Hoch wurde für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Im Kreistag war sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende und engagierte sich insbesondere im Abfallzweckverband und im Umweltausschuss. 25 Jahre gehört Matthias Groß der SPD an. Bereits in Frankfurt / Main trat er der Partei bei und unterstützt den Ortsverein tatkräftig bei allen Infoständen.
Erst zehn Jahre ist Rita Dankers Mitglied der SPD. Aber sie hat im Ortsverein und in der Stadt unübersehbare Spuren hinterlassen. Als stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende organisierte sie die Infostände, die Veranstaltungen, die Ehrenamtsempfänge, auch im Kreis. Jetzt verlässt sie Herzogenaurach um in ihre alte Heimat zurückzukehren. Ihr Arbeitspensum war so außerordentlich, dass es jetzt auf mehrere Schultern verteilt wird. Als Abschiedsgeschenk überreichte Schroff eine Herzo-Fahrradklingel, eine Herzo-Tasse und Orchideen. „Wir werden dich unendlich vermissen“, meinte sie und sprach damit wohl allen Genossen und Genossinnen aus der Seele.
[Margot Jansen]