Die Presse kommentiert Wahlergebnis

19. März 2014

Kommentar von BERNHARD PANZER
Es war ein deutlicher Doppelerfolg für die SPD. Einmal der klare Sieg des Amtsinhabers German Hacker bei der Bürgermeisterwahl, dessen Erfolg an Deutlichkeit wohl kaum noch zu übertreffen war. Und dann auch noch das Abschneiden der Stadtratsliste. Der SPD gelang es, das Ausscheiden von vier politischen Schwergewichten ohne Verlust wegzustecken. Auch das ist ein Zeichen dafür, dass Hacker den richtigen Weg geht und die Politik der SPD Anerkennung findet.

Da passt es auch gut, dass die Grünen ihre Anzahl der Sitze verdoppeln konnten. Arbeiten rot und grün in Herzogenaurach doch seit jeher eng zusammen. Dass man das seit sechs Jahren nicht mehr in der Opposition tun muss, inspiriert die Stadträte. Und das hat sich nun auch im Ergebnis niedergeschlagen.

Ein Debakel war's für die CSU. Die einst so starke Regierungs-Fraktion befindet sich im freien Fall. Von 62 Prozent (2002: Hans Lang) über beinahe halbierte 33 Prozent (2008: Walter Nussel) bleiben bei der Bürgermeisterwahl nun gerade noch 21 Prozent für Düthorn übrig - ein Drittel des stolzen Ergebnisses vor zwölf Jahren. Deutlicher geht's kaum.

Zu denken geben sollte der Mannschaft um Bernhard Schwab außerdem, dass die Partei auch bei der Stadtratswahl nicht gut abschnitt. An eine echte Chance ihres Bürgermeisterkandidaten hatten sie ernsthaft zwar nicht geglaubt, allein die Hoffnung auf eine Stichwahl nährte hier das Bemühen. Aber im Stadtrat hatte sich die CSU immerhin mehr ausgerechnet, hatte gehofft, dass man sich von den schlechten Vorzeichen des Jahres 2008 erholt hätte. Weit gefehlt - es ist sogar noch ein Sitz verloren gegangen. Die Partei muss sich an der Aurach nun neu finden. Und sie muss herausfinden, wo Fehler gemacht wurden.

Bürgermeister German Hacker will einen breiten Konsens im Stadtrat suchen. Das hat er versprochen. Will klare Mehrheiten. Verspricht Fairness und Offenheit. Und eine kontinuierliche Fortsetzung seiner erfolgreichen Arbeit. Die Basis hierfür ist gegeben. Das Regieren ist für ihn dadurch nicht wirklich schwerer geworden. Apropos nicht schwer: Eine der ersten Entscheidungen im neuen Stadtrat dürfte Hacker ebenfalls relativ leicht fallen - die Wahl der weiteren Bürgermeister. Da wird er für den Stellvertreter-Posten wieder jemand aus der eigenen Fraktion vorschlagen. Bisher ist es Renate Schroff.

Und beim Dritten Bürgermeister könnte sich ein Grüner anbieten, so erfolgreich wie sie abschnitten. Dass da der deutsche Grieche Georgios Halkias in Frage kommt, das liegt auf der Hand.

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